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Ihre Gartenfrage:
Dickmaulrüssler im Frühjahr: Das Wichtigste in Kürze

Wie behandle ich meine Pflanzen gegen den Dickmaulrüssler?

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Pflanzenschutz Pflegen Ratschläge Schäden an Blättern / Nadeln Dickmaulrüssler Blattränder gefressen

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Angefressende Blattränder Dickmaulrüssler Dickmaulrüsslerlarven

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Die Antwort von Meiers Gartenteam

Im milden Frühjahr können schon ab Mitte März die ersten Dickmaulrüsslerkäfer beobachtet werden. Diese einzelnen Käfer, welche im geschützten Unterholz überwintern konnten, verursachen jedoch noch keinen nennenswerten Frassschäden. Gegen diese 'Einzeltäter' müssen noch keine speziellen Massnahmen vorgesehen werden.

Die viel grössere Gefahr lauert im Boden resp. im Wurzelberich: Dort schlummern die Dickmaulrüsslerlarven, aus welchen dann Ende April die besonders gefrässige, nächste Käfergeneration entsteht.

Um diese absehbare Invasion eindämmen zu können, empfehlen wir zweimal im Jahr Nematoden auszugiessen. Einmal im Herbst (zwischen Mitte September und Mitte Oktober) und das zweite Mal im Frühjahr (zwischen Mitte April und Mitte Mai). Sobald die Temperaturen im Frühjahr am Boden dauerhaft 10-12°C überschreitet, ist die Zeit gekommen, alle befallenen und gefährdeten Pflanzen mit Nematoden zu giessen. Nematoden sind während der Anwendungszeit bei uns im Garten-Center immer frisch erhältlich. Melden Sie sich gerne bei uns an der Theke der Pflanzenschutzberatung.

Wenn diese vorbeugende Behandlung in der Nachbarschaft unterlassen wird, droht von dort ab Mai neues Ungemach. Die wanderlustigen Dickmaulrüsslerkäfer finden aus Nachbars Garten den Weg in den eigenen Garten. So können ab Mai trotz intensiven Giessbehandlungen mit Nematoden gegen die Larven frische Frassstellen offensichtlich werden.

Um die aus der Nachbarschaft zugewanderten Käfer zu reduzieren, können ab Mai speziell beimpfte Holzplättchen ausgelegt werden, welche die Käfer dezimieren helfen. Aus 4m2 wandern die Dickmaulrüsslerkäfer nach dem Zufallsprinzip an den Fallen vorbei und werden dort von den darin enthaltenen Nützlingen parasitiert. Wichtig ist, dass die Fallen regelmässig feucht gehalten werden. Der Wirkungszeitraum beträgt jeweils rund sechs Wochen. Einsetzbar sind diese biologischen Fallen bis etwa September.

Grundsätzlich ist es wichtig, hauptsächlich gegen die gefrässigen Larven des Käfers vorzugehen. Der Käfer selber sollte lediglich bei den Pflanzen behandelt werden, welche als Solitär Verwendung finden und somit auch optisch schön sein müssen. Entsprechend wird es Ihnen im Laufe des Sommers passieren, dass Sie weitere Käfer sehen, die sich bei Ihnen im Garten und an den Pflanzen zeigen. Im hinteren Gartenteil kann es dann in Ordnung sein, dass man sich auf das Giessen der Nematoden im Frühjahr und Herbst beschränkt und den Käferfrass toleriert.

Aufgrund der hohen Mobilität der Käfer, wandern diese wie erwähnt trotz optimalen Pflanzenschutzmassnahmen aus der Nachbarschaft immer wieder zu. Um diesen Zuzug besser verhindern zu können, empfehlen wir Ihnen, das Gespräch mit Ihren Nachbarn zu suchen und Ihre Umgebung zu sensibilisieren. Eine Nicht-Behandlung des Käfers führt direkt wieder zu einem verstärkten Befall bei allen anfälligen Pflanzen.

15.03.2022

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