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Ihre Gartenfrage:
Kaki ernten und Winterhärte

Wir haben vor 3-4 Jahren einen Kakibaum gepflanzt. Jetzt trägt er zum erstenmal Früchte. Wie lange darf ich die Früchte am Baum belassen?

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Obst & Beeren Pflegen Ratschläge

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Kaki

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Die Antwort von Meiers Gartenteam

In Italien ist die Haupternte zwischen Mitte Oktober und Mitte November und häufig erst nach dem Blattfall. Der Erntezeitpunkt wird auf Grund der Fruchtfarbe bestimmt. Viele Sorten reifen erst nach der Ernte vollständig aus; die Früchte dürfen aber bei der Ernte keine grüne Farbe mehr aufweisen. Die Ernte erfolgt meist in zwei bis drei Durchgängen im Abstand von 10 bis 15 Tagen, wobei die Früchte vorsichtig von Hand abgelesen werden, ohne die Kelchblätter zu beschädigen.

Die Lagerfähigkeit von Kakis ist stark sortenabhängig. Normalerweise erfolgt die Lagerung bei 0 bis 2°C und 85 bis 90% relativer Luftfeuchtigkeit. Ist die Genussreife erreicht, muss die Verwertung rasch erfolgen, da die Früchte in diesem Zustand nicht lange haltbar sind. Verglichen mit anderen Obstarten können Kakis jedoch auch in überreifem Zustand noch konsumiert werden.

Kaki ist klimatisch sehr anpassungsfähig. Im Winter erträgt das Holz Temperaturen bis -15 °C, die Winterhärte wird dabei von verschiedenen Faktoren wie Unterlage, Baumalter oder Ernährungszustand beeinflusst. Wegen des späten Blühzeitpunkts von Kakis sind die Blüten kaum spätfrostgefährdet. Demgegenüber sind Blatt und Blütenknospen nach Ende der Winterruhe empfindlich auf Temperaturen von unter -3 °C. Kälteschäden an den Knospen können sich durch einen verspäteten oder ganz ausbleibenden Austrieb auswirken.

Die Fruchtentwicklung dauert je nach Sorte und Umweltbedingungen 120 bis 190 Tage. Eine optimale Belichtung fördert die Produktivität der Bäume sowie die Fruchtqualität massgeblich. Ähnliches gilt für die Temperatur: Höhere Durchschnittstemperaturen wirken beschleunigend.

Phänologische Beobachtungen in Feldbach (ZH) sind im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule Wädenswil (HSW) gewonnen worden. Bei entsprechender Sorten- und Unterlagenwahl erscheint ein Kaki-Anbau an geschützten Obstbaulagen in der Nordschweiz realistisch, wenn auch nicht ganz unproblematisch. Schäden durch Winterkälte in einem Extremjahr mit Temperaturen von tiefer als -15 bis -18°C können auch bei robusten Sorten nicht ausgeschlossen werden. Im Winter 2004/2005 zeigten Kaki-Bäume in Feldbach (ZH) keine Holzfrost-Schäden, dies im Gegensatz zu den am selben Ort angepflanzten Feigen. Ausfälle durch Blütenfröste sind aufgrund des artbedingt späten Blühzeitpunkts Mitte bis Ende Juni jedoch nicht zu erwarten. Hingegen sollten Kakis im Herbst vor den ersten starken Frösten mit Temperaturen von unter -3 bis -5 °C geerntet werden, da sonst Kälteschäden an den Früchten zu erwarten sind.

27.11.2023

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