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Ihre Gartenfrage:
Kirschlorbeer und Portugiesischer Lorbeer mit weissen und braunen Flecken - Mehltau?

Meine Lorbeere-Pflanzen sehen einerseits zerfressen aus und andererseits scheinen sie einen Pilz zu haben. Könnte das eine mit dem andern etwas zu tun haben und was kann ich dagegen tun?

Rubriken:

Gehölz Schneiden gerollte Blätter

Tags:

Echter Mehltau Kirschlorbeer Lorbeere-Pflanzen Mehltau Portugiesischer Lorbeer Prunus-Arten

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Die Antwort von Meiers Gartenteam

Das dokumentierte Schadbild wird durch einen Befall von Mehltau verursacht. Auch wenn sich die meisten Echten Mehltaupilze auf der Blattoberseite mit einem weissen Pilzbelag zeigen, gibt es eine Reihe Ausnahmen. Hierzu gehört auch der Erreger des Echten Mehltaus an Kirschlorbeer und Portugiesischem Lorbeer, welcher auch sonst im Krankheitsbild einige Besonderheiten aufweist. Zu erwähnen ist, dass die Schadbilder an den verschiedenen Lorbeer- resp. Prunus-Arten unterschiedliche aussehen: Die Symptomen sind sehr wirtspflanzenspezifisch.

Meist zeigen sich an den jungen Kirschlorbeerblättern Aufwölbungen der Blattoberseite, wobei die Blätter auch teilweise eine nur einseitige Krümmung besitzen. Betroffen sind fast ausschliesslich junge Blätter. Ausgereifte, ältere Blätter bleiben von derartigen Infektionen eher verschont. Die Infektion erfolgt bei feuchter Witterung über die Blattunterseite, wodurch einzelne Zellen des Blattgewebes absterben. Das umliegende Gewebe wächst jedoch unbehelligt weiter, sodass sich als Folge ein ungleiches Wachstum zeigt, welches zu Blattwölbungen, braunen Flecken und unregelmässiger Lochbildung durch Aufreissen der Schadflecken führt. Auf der Blattunterseite das weissliche Pilzmyzel des Mehltau offensichtlich.

Durch alle Pflanzenschutzmassnahmen lassen sich ausschliesslich gesunde Blätter vor einem Befall schützen. Bereits befallene Blätter können nicht "heilend" kuriert werden. Daher kann nach einem Befall ausschliesslich der Rückschnitt aller befallenen Pflanzenteile empfohlen werden. Erst der frische Austrieb kann dann mit Pflanzenschutzmitteln vor einem Neubefall geschützt werden, falls die Witterungsbedingungen einen Solchen wiederum begünstigen sollten. Wirksam sind alle Rosen-Pilzschutzmittel, 'Fenicur' (Andermatt Biogarten) oder 'Flint' (Compo/Gesal). Zu beachten ist, dass die Pflanzenschutzbehandlungen nach intensiveren Niederschlägen wiederholt werden müssen.

Wichtigste vorbeugende Massnahme ist jedoch die optimale Wahl des Schnittzeitpunkts. Da ausschliesslich junge Blätter infiziert und geschädigt werden, sollte ein Rückschnitt im Sommer (mit der damit verbundenen Neubildung von Blättern) unterbleiben und auf den Winter oder das zeitige Frühjahr verlegt werden.

01.02.2020

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