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Ihre Gartenfrage:
Gesunder Boden für gesunde Pflanzen

Was kann ich tun, um optimale Bodenbedingungen zu schaffen?

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Kompostieren / Bodenstärkung Ratschläge

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Boden Kompost

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Die Antwort von Meiers Gartenteam

Wer kennt das nicht? Man düngt die Pflanze, hat den perfekten Standort ausgewählt – und sie will und will nicht richtig gedeihen. Ist sie etwa von einem Pilz oder gar Schädling befallen? Der Grund, warum trotz aller Bemühungen die Pflanze nicht so recht will, liegt meist an der Wurzel, genauer gesagt im Boden – so der Expertenrat des Pflanzenschutz-Beratungsteams vom Garten-Center Meier in Dürnten. Was können Sie tun, um optimale Bodenbedingungen zu schaffen?

Der Grund, warum trotz aller Bemühungen die Pflanze nicht so recht gedeihen will, liegt meist an der Wurzel, genauer gesagt im Boden. Lediglich gesunder Boden bringt eine gesunde Pflanze hervor. Sie ist widerstandsfähiger gegenüber äusseren Einflüssen, Schädlingen und sämtlichen Pilzkrankheiten. Dieser einfachen Weisheit wird trotz ihrer allgemeinen Bekanntheit meist zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt. Daher an dieser Stelle nochmals die Theorie als Grundlage: Der Boden speichert alle Nährstoffe und bereitet diese für die Pflanzenwelt auf. Bodenlebewesen nehmen dabei die Hauptrolle ein. Ohne diese kleinen Helferlein funktioniert es nicht. Wenn im komplexen System des Bodens das Gleichgewicht gestört ist und krankheitserregende Mikroorganismen die Oberhand gewinnen, wirkt sich das über kurz oder lang auf das Wohlbefinden der Pflanze aus.

Ein konkretes Beispiel aus der vergangenen, nassen Saison, ist das Wurzelfäulnisproblem bei Himbeeren. Verursacher sind Bodenpilze, die die Ruten sterben liess. Besonders junge, frisch gepflanzte Himbeeren mit ihren empfindlichen kleinen Wurzeln haben einen schweren Start. Um dem entgegenzuhalten, können wir den Boden stärken und mehr Energie zuführen.

Bodenanalyse – einfach und aufschlussreich

Eine Bodenanalyse und die Ermittlung des pH-Wertes sind unumgänglich, wenn Sie feststellen möchten, ob Ihr eigener Gartenboden wirklich fit ist, ob Sie einen leichten oder schweren Boden vor sich haben. Rollen Sie ein wenig Erde aus dem Beet zwischen den Handflächen bis sie eine Kugel erhalten. Anschliessend versuchen Sie aus der Kugel eine kleine Wurst zu formen. Gelingt dies, dann haben Sie einen schweren Boden im Garten, falls nicht einen leichten.

Leichte Böden zeichnen sich durch ihren höheren Sandgehalt aus. Sie können schwerer Wasser speichern, da sie grosse Poren haben. Sie neigen dazu, in den warmen Sommermonaten leicht auszutrocknen. Dem entgegen zu wirken hilft die Zugabe von organischem Material. Es hilft dem sandigen Boden, Wasser und Nährstoffe besser zu speichern. Anders ist das bei schweren Böden. Sie können Wasser und Nährstoffe sehr gut speichern beziehungsweise zurückhalten. Hier spricht man von tonigen und lehmigen Böden. Durch die Zugabe von organischem Material, können sich Komplexe mit den Bodenpartikeln bilden und so das Porenvolumen vergrössern. Das Wasser kann besser ablaufen und es besteht deutlich weniger Gefahr von Staunässe.

Bei der Ermittlung des pH-Wertes geht es darum festzustellen, ob der Boden sauer oder alkalisch ist. Die meisten Kulturpflanzen gedeihen am Besten im neutralen (pH-Wert = 7) bis schwach alkalischen Bereich (pH-Wert um 7.5). Sobald der pH-Wert zu hoch ist, können gewisse Spurenelemente nicht mehr genügend aufgenommen werden (z. B. Eisen und Bor). Zu sauer sollte der Boden (ausser für Moorbeetpflanzen) nicht sein, da sonst Schwermetalle (z.B. Aluminium) freigesetzt werden und Spurenelemente wie Kalium, Magnesium und Phosphor schlechter verfügbar werden. Kalk hilft, in einem sauren Boden den pH-Wert zu erhöhen. Die Firma Neudorff bietet einen ganz einfachen und praktischen „pH-Bodentest“ an, der in wenigen Schritten zum Ergebnis führt.

Und jetzt? Natürliche Bodenverbesserungsmittel!

Eine Boden verbessernde Massnahme, die für beide Bodenarten gilt, ist die Gründüngung mit Phacelia, Spinat, Luzerne oder Ölrettich. Einerseits lockern die Wurzeln den Boden, was den Wasser- und Lufthaushalt positiv beeinflusst. Andererseits erfolgt eine grosse Zufuhr an Nährstoffen. Zudem bietet eine Gründüngung einen perfekten Erosionsschutz. Ausgewogene Nährstoffreserven sind eine Grundvoraussetzung für gesundes Wachstum. Aber auch der Boden kann gezielt gestärkt werden. Mit sogenannten Stärkungsmitteln, die die Bodenstruktur sowie Bodenmikroorganismen unterstützen, werden Nährstoffe besser verfügbar.

Ein natürliches Bodenverbesserungsmittel ist die Pflanzenkohle. Sie weist durch ihre hohe spezifische Oberfläche viele Vorteile auf. Vermischt mit Kompost und Hofdünger (Stallmist) wirkt sie nachhaltig. Bei gezielter Bodenpflege können Terra Preta-ähnliche Böden entstehen. Terra Preta-Böden zeigen sich durch eine besondere Schwarzfärbung aus. Sie entstehen aus einem Gemisch von Pflanzenkohle, Stallmist und Kompost und zeichnen sich durch hohe Speicherfähigkeit aus. Als Zusatzstoff bei der Kompostierung fungiert die Pflanzenkohle zur Geruchsreduktion, reguliert die Feuchtigkeit, fördert die Verrottung und verhindert schliesslich Stickstoff-Verluste.

Die Verora GmbH in Edlibach im Kanton Zug produziert als erste Schweizer Firma Pflanzenkohle. Sie wird aus Hackgut von Baum- und Strauchschnitt unter Luftabschluss hergestellt. Hinter dem Prozess steht jahrelange Forschung gemeinsam mit dem Ithaka Institut, das stets nach neuen Einsatzmöglichkeiten der Pflanzenkohle forscht. Vor der Anwendung im Garten kann die Pflanzenkohle zur Aufladung mit 5-15% Anteil unter die Abfälle aus Küche, Garten oder gleich unter den Kompost gemischt werden. Den fertigen Kohlekompost oder Kohledünger empfehlen wir in den obersten 10cm Erde einzuarbeiten Die Pflanzenkohle ist im Garten-Center Meier in Dürnten in 30 Liter Gebinden wie auch direkt bei der Firma Verora GmbH in grösseren Mengen ab Hof erhältlich.

Biologisch-homoöpathische Stärkungsmittel

Spezielle Bodenstärkungsmittel begünstigen das Wurzelwachstum. Je mehr Wurzeln gebildet werden, umso besser funktioniert die Wasser- und Nährstoffaufnahme. Dies geschieht durch die Auswahl bestimmter Bodenmikroorganismen, die speziell die Bodenstruktur fördern. Ein optimales Verhältnis von Poren jeglicher Grössen ist wichtig für einen ausgewogenen Luft- und Wasserhaushalt. Eine ausschlaggebende Rolle spielt dabei der Ton-Humus-Komplex. Hier entsteht ein Zusammenspiel von organischen und mineralischen Stoffen, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Biologisch-homoöpathische Stärkungsmittel aus natürlichen Stoffen wie Spurenelementen, Mineralien und Uronsäuren bereichern so Ihren Boden und stärken die Pflanze. Die Firma Plantosan mit der Produktlinie Biplantol deckt diesen Teil bestens ab. Biplantol „Contra x2“ etwa stärkt die Pflanze so gut, dass sie sogar Schädlinge abwehren kann.

Ähnlich in der Wirkung sind die Produkte von BioTaurus. Das geeignete Mittel, sei es für ihre Küchenkräuter, für das Gemüse, den Buchs oder Ihre Zimmerpflanzen finden Sie im BioTaurus Sortiment.

Auch „EM“ resp. Effektive Mikroorganismen sind bekannte Produkte zur ergänzenden Bodenverbesserung. Das sind Mischungen von natürlichen Bodenbakterien, die zur Gesundung von Boden und Pflanzen eingesetzt werden. Überwiegend sind Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien enthalten. Die Effektiven Mikroorganismen können nicht nur im Boden sondern auch auf die Blätter gesprüht für den biologischen Pflanzenschutz angewandt werden.

Pflanzen·FIT von EM ist ein Pflanzen-Hilfsmittel, das sowohl bei Insekten- als auch Pilzbefall eingesetzt werden kann. Die Pflanzen und Früchte werden durch das Benebeln mit Pflanzen·FIT für Schädlinge (Insekten und Pilze) unattraktiv. Dadurch kann bei einem prophylaktischen Einsatz von Pflanzen·FIT ein Befall verzögert oder sogar verhindert werden.

Der Vorteil all dieser Hilfsstoffe ist, dass der Boden nachhaltig vitalisiert und nicht nachteiligt beeinflusst wird. Bodenorganismen werden in ihrer Zusammensetzung gestärkt und nicht gestört – das A und O für gesunde, widerstandsfähige und kräftige Pflanzen.

Text: Elsa Ferstl und Erwin Meier-Honegger (Garten-Center Meier, Dürnten)

Fotos: Christian Rauser («Schweizerischer Pflanzenfreund», Dürnten)

29.11.2018

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